Eigentlich wollte die Kolpingfamilie auf Anregung von Rita Keutner, auf dem Kapuzinerweg, der direkt an der Pfarrkirche Mammmolshain vorbeiführt, zu Fuß ihr Ziel erreichen. Aber der ungemütliche Dauerregen machte diesen Plan zunichte. Bernd Hartmann und Katja Metz vom Vorstand des Heimatvereins begrüßten die Königsteiner und gemeinsam ging es hinauf zur Kirche. Dort wartete der Vorsitzende der Mammolshainer Kolpingfamilie, Wolfgang Buckel um den interessierten Besuchern die Geschichte der katholischen Kirche zu erzählen. Im Dorfgemeinschaftshaus erläuterte Bernd Hartmann sehr ausführlich die von ihm uns seiner Frau Gertrud erarbeitete Ausstellung "Denkmäler und Wegekreuze in Mammolshain", die die Gäste anschließend besichtigen konnten. Bei einem gemütlichen Kaffeetrinken wurden die Eindrücke und Erfahrungen munter ausgetauscht. Der Königsteiner Kolpingvorsitzende, Manfred Colloseus danke ganz herzlich für den interessanten nachmittag in Mammolshain.
Kurze Informationen zu den Kapuzinermönchen: Nachdem das kleine Dorf Mammolshain eine Ratstube und Schule gebaut hatte, begann man 1735 mit dem Bau einer Kapelle, die 1738 eingeweiht werden konnte. Eine große Erleichterung für die Bewohner, denn sie mussten nicht mehr den langen Weg nach Schwalbach gehen um den Gottesdienst zu besuchen. Das war besonders im Winter sehr unangenehm. Die Gottesdienste hielt zunächst der Schwalbacher Pfarrer Günther, der auch den Bau der Kapelle angeregt hatte. Dann erlaubte die Pfarrei aus Schwalbach, dass die Kapuzinermönche - unbeschadet seiner Pfarrrechte - in Mammolshain auf deren Kosten Gottesdienst halten konnten. Auch die Antoniter aus Höchst hielten Gottesdienste in Mammolshain ab. Die Glockenweihe war 1754.
Die Kapuziner waren seit dem 11.09.1681 in Königstein, dem Tag der symbolischen Inbesitznahme des "Stechplatzes". Baubeginn des Klosters war 1682, das Baumaterial bestand u.a. aus den Steinen des Kugelherrnhauses. Am 3. September 1685 wurde die Klosterkirche eingeweiht. 15 Mönche lebten in dem Kloster am heuten "Parkplatz". Sie waren die Militärgeistlichen der Festung Königstein und hielten auch Gottesdienste in den umliegenden kleinen Taunusdörfern, wie auch Mammolshain und Falkenstein. Die Kapuzinerpfade weisen die Wege aus, die die Mönche seinerseits zurücklegten. Die Kapuziner waren bis 1813 in Königstein. (Quelle: Pfarrer Karl Wilhelm Bruno: Mammolshain Königsteins Fenster nach Süden).
|