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Vortrag: Ziegelhütten

Ziegel noch heute in Kronberg zu sehen.

Hanspeter Borsch

Etwa 60 Gäste konnte die Vorsitzende des Heimatvereins, Gertrud Hartmann, am 3.10.2007 im Dorfgemeinschaftshaus Mammolshain begrüßen.

Anschaulich und interessant erklärte Hanspeter Borsch, Architekt und Historiker, die verschiedenen Arten der Dachdeckerarbeiten. Denn die Dächer wurden früher praktisch aber durchaus auch kunstvoll gestaltet. Anhand des Diavortrages konnten die Gäste des Heimatvereins die handwerklichen Fähigkeiten einer vergangenen Epoche kennen lernen, deren Ergebnisse auch heute noch so manches Dach der Kronberger Altstadt schmückt.

Ziegelei im Kronthal

Ziegelhütte im Kronthal (Einfahrt Fa. Herberth.)

Eine Ziegelei stand im Kronthal, aber auch in Oberhöchstadt wurden Ziegel und Backsteine gebrannt. Nicht selten waren auch Frauen für dieses Handwerk verantwortlich, wie z.B. Magdalena Sachs aus Oberhöchstadt. Die Namen der Hersteller zierten übrigens einzelne Ziegel -sogenannte "Feierabendziegel" die als letztes abends gebrannt wurden - Hanspeter Borsch hatte einige Exemplare nach Mammolshain mitgebracht. Aber auch Hexenbesen und Sprüche gegen böse Geister wurden auf die Lehmziegel eingeritzt. So schützte man sich früher vorsorglich gegen schlechte Einflüsse.

Lehm aus der Umgegend

Hanspeter Borsch aus Kronberg

Das Material, eben den Lehm, fanden die Arbeiter übrigens auch in unmittelbarer Nachbarschaft, in Kronberg am Rentbach. Die Gebäude der Handwerksfamilien überdauerten die Jahre, so ist es zu erklären, dass manch einer der ältern Besucher sich noch an Scheunen erinnern konnte, in denen ehemals die Ziegel getrocknet wurden.
Lebhafte und spannende Geschichten konnte der heimatkundige Historiker dann auch noch von den älteren Gästen erfahren, die sicherlich seinen mannigfaltigen Erfahrungsschatz ergänzen werden.

Alles in allem bot der Heimatverein wieder einmal seinen Gästen einen außergewöhnlichen Vortrag, der die Geschichte und die Gesichter längst vergangener Zeiten wieder aufleben ließ und somit auch der jüngeren Generation erhalten bleiben wird.